CHRISTINE LAVANT
Christine Lavant (1915-1973)
Nacida en 1915 en la región de Carintia, fue poetisa y novelista austriaca de marcada influencia mística, trágica y religiosa. Con una frágil salud desde muy niña, esta característica marcaría su obra posterior. Truncada su educación en la adolescencia, se dedica a estudiar literatura por cuenta propia, interesándose particularmente por la obra de Rilke. Trenzó amistad con insignes escritores austriacos, entre ellos el novelista Thomas Bernhard. En los años cuarenta publica su primer libro con el seudónimo de Lavant, región del valle natal de la escritora. En 1956 publica su primer libro de poemas. Al fallecer en 1973, había recibido varios premios por su obra.
Premios y distinciones
1954 Georg-Trakl-Preis für Lyrik
1956 2. Preis im Lyrik-Wettbewerb der Neuen Deutschen Hefte
1961 Staatlicher Förderungspreis für Lyrik
1964 Georg-Trakl-Preis für Lyrik
1964 Anton-Wildgans-Preis
1970 Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur
Obras (selección)
Das Kind. Erzählung. Brentano, Stuttgart 1948.
Das Krüglein. Erzählung. Brentano, Stuttgart 1949.
Die unvollendete Liebe. Gedichte. Brentano, Stuttgart 1949.
Baruscha. Leykam, Graz 1952.
Die Bettlerschale. Gedichte. Otto Müller, Salzburg 1956.
Die Rosenkugel. Erzählung. Brentano, Stuttgart 1956.
Spindel im Mond. Gedichte. Otto Müller, Salzburg 1959.
Sonnenvogel. Gedichte. Heiderhoff, Wülfrath 1960.
Wirf ab den Lehm. Eingeleitet und ausgewählt von Wieland Schmied. Stiasny, Graz 1961.
Der Pfauenschrei. Gedichte. Otto Müller, Salzburg 1962.
Hälfte des Herzens. Herausgegeben von Horst Heiderhoff und Dieter Leisegang. Bläschke, Darmstadt 1967.
Nell. Vier Geschichten. Otto Müller, Salzburg 1969.
Kunst wie meine ist nur verstümmeltes Leben. Nachgelassene und verstreut veröffentlichte Gedichte, Prosa und Briefe. Ausgewählt und herausgegeben von Armin Wigotschnig und Johann Strutz. Otto Müller, Salzburg 1978.
Sonnenvogel. Gedichte. Ausgewählt und herausgegeben von Roswitha Th. Hlawatsch und Horst G. Heiderhoff. Heiderhoff, Waldbrunn 1982.
Versuchung der Sterne. Erzählungen und Briefe. Ausgewählt von F. Israel. St. Benno, Leipzig 1984.
Und jeder Himmel schaut verschlossen zu. Fünfundzwanzig Gedichte für O.S. Herausgegeben von Hans Weigel. Jungbrunnen, Wien/ München 1991
Kreuzzertretung. Gedichte, Prosa, Briefe. Herausgegeben von Kerstin Hensel. Reclam, Leipzig 1995.
Die Schöne im Mohnkleid. Erzählung. Herausgegeben von Annette Steinsiek. Otto Müller, Salzburg / Wien 1996.
Herz auf dem Sprung. Die Briefe an Ingeborg Teuffenbach. Herausgegeben von Annette Steinsiek. Otto Müller, Salzburg / Wien 1997.
Das Wechselbälgchen. Herausgegeben von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Otto Müller, Salzburg / Wien 1998.
neu herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Klaus Amann: Wallstein Verlag, Göttingen 2012, ISBN 978-3-8353-1147-3.
Das Kind. Herausgegeben nach der Handschrift im Robert-Musil-Institut und mit einem editorischen Bericht versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Otto Müller, Salzburg / Wien 2000.
Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus. Herausgegeben und mit einem Nachwort versehen von Annette Steinsiek und Ursula A. Schneider. Otto Müller, Salzburg / Wien 2001.
Briefe an Maja und Gerhard Lampersberg. Herausgegeben von Arno Rußegger und Fabjan Hafner. Im Auftrag des Robert Musil-Instituts für Literaturforschung der Universität Klagenfurt / Kärntner Literaturarchiv. Otto Müller, Salzburg/ Wien 2003.
Christine Lavant. (= Poesiealbum. 289). Märkischer Verlag, Wilhelmshorst 2010, ISBN 3-931329-89-5.
Doris Moser, Fabjan Hafner (Hrsg.): Zu Lebzeiten veröffentlichte Gedichte. (= Christine Lavant: Werke in vier Bänden). Band 1. Wallstein Verlag, Göttingen 2014, ISBN 978-3-8353-1391-0.
Temor, échate a dormir. Esperanza, vístete.
Debes ir conmigo, ata firmemente el calzado.
Largo tiempo te mantuve oculta, pequeña hermana;
Te has vuelto bella, y me alegro de ello.
(Revista Frau und Beruf)
Oigo la pesada luna aproximarse
Oigo al sonámbulo superficial
Mi memoria afila los cuchillos
En la piedra de la memoria.
Cinco cuervos picotean las vacías cabezas de amapolas,
Su corona lleva una víbora
Y reposando en la oquedad del corazón
Las semillas llevan el sueño.
Los pequeños cuchillos cantan alegremente y armados:
Sacrificaremos la obesa luna,
Desnudaremos la serpiente insolente
Y limpiaremos el triste tazón.
Escucho caer la pesada luna,
Escucho el silbido de las delgadas criaturas,
Cinco bravías aves trasplantan
El corazón en la memoria.
(Poema original en lengua alemana)
ICH HOERE KOMMEN den schweren Mond,
ich hoere gehen den leichten Schlaf,
mein Gedaechtnis schleift alle Messer
am Stein des Gedenkens.
Fuenf Kraehen frassen den Mohnkopf lehr,
seine Krone schleppt eine Kreuzotter fort
und beschlaeft in der Herzmulde traege
den Samen des Schlafes.
Die Messerchen singen fromm und gestaehlt:
Wir werden schlachten den fetten Mond,
wir warden haeuten die freche Natter
und saeubern die klaegliche Mulde.
Ich hoere fallen den schweren Mond,
ich hoere zischen das schlanke Tier,
fuenf mutige Voegel verpflanzen
das Herz in Gedaechtnis.
*
I HEAR THE HEAVY MOON approaching,
I hear shallow sleep walking,
my memory sharpens all knives
on the memory stone.
Five crows picked the poppyhead empty,
its crown takes a viper
and resting in the heart's hollow
the seeds carry sleep.
The little knives sing merrily and steeled:
We will slaughter the fat moon,
we will skin the insolent snake
and clean the sorrowful bowl.
I hear the heavy moon falling,
I hear the thin creature hiss,
five brave birds transplant
the heart in memory.
Traducido del alemán por David Chorlton
[Abwendig hängt der Mond im Dunst...]
Abwendig hängt der Mond im Dunst,
mein Herz geht durch die Feuersbrunst
in glasig harte Kälte.
Von einer frühen Älte
befallen sitz ich träg und krank
auf der verlaßnen Bahnhofsbank
und fürcht mich aufzustehen.
Was ist mir denn geschehen?...
Das denk ich immer vor mich her,
doch oben ist die Stelle leer,
die das noch wissen sollte.
Wie schwer wiegt das verkohlte
steinharte Ding da in der Brust...
Noch gestern hab ich mehr gewußt,
es war so wie ein Messer.
Der Schmerz ist heute besser
und morgen ist er sicherlich
nur mehr so wie ein Nadelstich –
muß jetzt wohl schlafen gehen.
Was ist mir denn geschehen?...
Abwendig sinkt der Mond im Wald,
bis in die Seele ist mir kalt.
[Bernsteingelb ist das Geblüt der Erde...]
Bernsteingelb ist das Geblüt der Erde,
Mohnsud tropft aus allen Freudenarten
in der Zeit, dem immergrünen Garten,
wächst der Apfel, den ich pflücken werde.
Muß zuvor aus überglasten Stunden
Weh- und Wermut in dein Herz verpflanzen,
während Sterne durch den Mittag tanzen,
die der Hunger in uns losgebunden.
Bei den Hornissen- und Wespennestern
stiehlt mein Denken ein paar wilde Waben,
um ein Brot für dich und mich zu haben,
und die Erde blutet gelb wie gestern.
Trink mit mir von allen Freudenarten!
Weh- und Wermut wachsen jetzt von selber,
auch der Apfel wird schon immer gelber,
wenn er reif ist, steht der Tod im Garten.
Oh, wir werden sie verzückt verzehren,
Tod und Apfel und die schwarzen Kerne –
doch das Feuer unsrer Hungersterne
wird das Erdblut röten und vermehren.
Poems by Christine Lavant
(translated by David Chorlton)
ICH HOERE KOMMEN den schweren Mond,
ich hoere gehen den leichten Schlaf,
mein Gedaechtnis schleift alle Messer
am Stein des Gedenkens.
Fuenf Kraehen frassen den Mohnkopf lehr,
seine Krone schleppt eine Kreuzotter fort
und beschlaeft in der Herzmulde traege
den Samen des Schlafes.
Die Messerchen singen fromm und gestaehlt:
Wir werden schlachten den fetten Mond,
wir warden haeuten die freche Natter
und saeubern die klaegliche Mulde.
Ich hoere fallen den schweren Mond,
ich hoere zischen das schlanke Tier,
fuenf mutige Voegel verpflanzen
das Herz in Gedaechtnis.
WENN DU MICH einlaesst, bevor deine Haehne erwachen,
werde ich dienen fuer dich in den knoechernen Haus,
will die Herztrommel schlagen, den Atem dir schoepfen
und dreimal die geistliche Rose begiessen
am Morgen, am Mittag, am Abend.
Wenn du mich einlaesst, bevor meine Augen verbrennen,
schmelze ich drinnen fuer dich dein Spiegelbild frei
und mach es zum Koenig ueber die Engel
und schlage es Gott als sein Ebenbild vor
voll Glauben, voll Hoffnung, voll Liebe.
Wenn du mich einlaesst, bevor meine Fluegel zerbrechen,
koepfe ich neunmal fuer dich mit der Schlange den Tod,
grab die Gramwurzel aus und esse sie selber
und hole dir dann aus dem Sonnengeflecht
das Brot, den Wein und die Taube.
LET ME IN before your cockerel wakes
and I will serve you in the house of bones,
beat the heart's drum, create your breath
and water the sacred rose three times,
morning, noon, and evening.
Let me in before my eyes burn,
and I will melt your reflection free
and make it king over angels
and offer it to God as his likeness
full of belief, full of hope, full of love.
Let me in before my wings break
and I will behead the snake of death nine times,
unearth sorrow's root, eat it myself
and bring out of the sun's mesh
bread for you, wine, and the dove.
ZERSCHLAGE DIE GLOCKE in meinem Gehoer,
durchschneide den Knoten in meiner Kehle,
erwaerme mir mein erdrosseltes Herz
und mache die Augaepfel zeitig.
Verkuemmert kam ich vom Mutterleib.
O haettest du mich in die Sonne geworfen
und nachts in den Hundesstern! - Dein Zartsinn ist schuld,
dass ich notrief die Brandstatt durchwuehle.
Wer hat mir die Erde zu frueh verloescht?
Die Glocke waere darin geschmolzen,
der Knoten verbrannt und mein Herz ganz erglueht,
meine Augaepfel haetten jetzt Kerne.
SHATTER THE BELL in my ear,
slash the knot in my throat,
warm my stifled heart
and ripen my eyeballs.
I came stunted from the womb.
O, had you thrown me to the sun
and to the dogstar at night! Your tenderness was to blame
that I rummaged too soon through the scene of the fire.
Who has extinguished my Earth too early?
There the bell would have been cast,
the knot burned and my heart set aglow,
my eyeballs would have a core.
*These poems appeared in German in the volume Spindel Im Mond (Spindle In The Moon), published in 1959 by the Otto Mueller Verlag. Thanks to the publisher for permission to use these translations.
O pão dos insanos de Christine Lavant
Por Juliana Brina reis für Literatur (Prêmio Nacional de Literatura da Áustria).
Profundamente influenciada por Rainer Maria Rilke, Friedrich Hölderlin e Georg Trakl, e marcada igualmente pelo arcaísmo, pelo hermetismo e pela iconografia cristã, a poesia de Lavant tem sido descrita como catártica, atormentada, mística. Seus poemas encenam variações sutis das relações entre o homem, a natureza e Deus. O tema da maternidade, associado à ideia da morte e à sublimação da vida, é também um leitmotiv da escrita de Lavant. A poeta apropria-se da simbologia cristã, a fim de explorar uma mitologia pessoal que abarca também elementos pagãos. Anjos, Deus e a Virgem Maria misturam-se a demônios e magos, em poemas que se estruturam como ‘orações blasfemas’. Os limites entre Bem e Mal nunca são nítidos nesses poemas, e Christine Lavant parece flertar com os hereges e condenados. “Os poemas de Lavant me lembram (…) igrejas de madeira norueguesas, com cabeças de dragão do lado de fora e símbolos cristãos do lado de dentro”,[i] afirmou o estudioso Lothar Jordan. Se, de um lado, o eu-lírico implora a Deus pela salvação, de outro, logo em seguida, recusa qualquer resgate e se defende com uma agressão aberta contra a injustiça divina. Deus, com quem o eu-lírico parece ter uma relação quase corporal, transmuta-se em lobisomem, carniceiro, torturador. O martírio físico e certa predileção pelo abismal perpassam os poemas de Lavant, e se perdem no espaço ambíguo entre a encenação e o êxtase. Apesar do reconhecimento público que passou a receber a partir do início da década de 50, Lavant continuou a levar uma vida reclusa. Após o falecimento de seu marido, em 1964, a poeta sofreu um colapso e foi internada. Morreu, aos 57 anos, em Wolfsberg. O original do poema “Quero repartir com os insanos o pão” (“Ich will das Brot mit den Irren teilen”), de Christine Lavant, foi extraído da coletânea Gedichte (Suhrkamp Verlag, 2011).
*
Original:
Ich will das Brot mit den Irren teilen,
täglich ein Stück von dem grossen Entsetzen,
auch die Glocke im Herzen,
dort, wo die Taube nistet
und ihre winzige Zuflucht hat
in der Wildnis über den Wassern.
Lange habe ich als Stein gehaust
am Grunde der Dinge.
Aber ich habe die Glocke gehört
leise von deinem Geheimnis reden
in den fliegenden Fischen.
Ich werde fliegen und schwimmen lernen
und das Steinerne unter den Steinen lassen,
die Schwermut betten in Perlmutter,
doch den Zorn und das Elend erheben.
Meine Flügel sind älter als deine Geduld,
meine Flügel flogen dem Mut voraus,
der das Irren auf sich nahm.
Ich will das Brot mit den Irren teilen
dort in der furchtbaren Wildnis der Taube,
wo die Glocke das grosse Entsetzen drittelt
zum dreifachen Laut deines Namens.
*
Tradução:
Quero repartir com os insanos o pão,
a cada dia uma migalha do imenso horror,
também o sino dentro do peito,
ali, onde a pomba faz ninho
e encontra seu pequenino refúgio
no deserto sobre as águas.
Por anos vivi como pedra
no chão das coisas.
Mas ouvi o sino
sussurrar teu segredo
no voo dos peixes.
Aprenderei a voar e a nadar,
deixarei o pétreo sob as pedras,
deitarei em madrepérola a melancolia
e erguerei raiva e miséria.
Minhas asas são mais velhas que tua paciência,
minhas asas seguiram à frente da coragem
que carregou consigo o errar.
Quero repartir com os insanos o pão,
lá no terrível deserto da pomba,
onde o sino divide por três o imenso horror
ao volume triplicado do teu nome.
*
A tradutora: Juliana Brina (1981) nasceu em Belo Horizonte, Minas Gerais (Brasil). Formou-se em Direito pela Universidade Federal de Minas Gerais. Traduz textos do alemão, francês, italiano, inglês e holandês. É uma leitora comum. E escreve poemas para respirar.
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